"Radsportler" im Straßenverkehr

Radfahrer Jedes Jahr liest man Schreckensmeldungen in den Zeitungen über im Straßenverkehr tödlich verunglückte Radfahrer auf Mallorca. Das ist natürlich furchtbar, aber so langsam wundert es mich nicht mehr, dass so viele Radler unters Auto kommen.
Immer wenn der Frühling naht, sieht man sie wieder häufiger auf den Straßen: Radler die optisch recht professionell aussehen, aber Null Disziplin aufbringen, was das Verhalten auf den Straßen angeht. Da wird manchmal zu dritt nebeneinander die Straße blockiert, um besser miteinander quatschen zu können, anstatt ernsthaft zu trainieren. Im eigenen Land darf man das auch nicht, warum nimmt man sich das hier heraus?
Es ist nun wirklich genug Platz auf dem Randstreifen. Dort kann man bequem und sicher brav hintereinander entlang radeln und niemand wird behindert. Das kann doch nicht so schwer sein!
Als Autofahrer darf man sich nicht in einen Pulk hineindrängeln. So eine Ansammlung von Radlern ist als ein einziges großes Fahrzeug zu behandeln, also nur im Ganzen zu überholen … oder gar nicht, denn die Typen bleiben so selten zusammen. Oft genug strampeln noch so ein paar Nachzügler keuchend hinterdrein und dem Autofahrer bleibt nichts anderes übrig, als zu beten, dass die Jungs und Mädels bitte, bitte bald abbiegen mögen.
Seit neusetem muss man selbst für einzelne Fahrradfahrer, die brav am Straßenrad bleiben, beim Überholvorgang sogar komplett die Fahrbahn wechseln. Nur ein bisschen Abstand halten reicht nicht, man muss beim Überholen so tun, als würde man einen Schwerlasttransporter mit Überlänge überholen.
Mallorca ist eine wunderschöne Insel. Ich habe Verständnis dafür, wenn man sie gerne mit dem Rad erobern möchte. Aber BITTE, BITTE, liebe Radsportfans, bleibt doch bitte einzelnd hintereinander. Ich schiebe jedes Mal riesige Panik, dass einer von euch auf meinem Kühler landet, oder sich meine Radaufhängung genauer betrachten möchte. Laßt uns üben, voreinander Respekt zu haben und aufeinander Rücksicht zu nehmen. Dann muß auch niemand sterben, oder mit der Schuld leben, ein Menschenleben auf dem Gewissen zu haben.
Es lohnt sich doch zu leben! Besonders hier auf Mallorca. Also lasst uns zusehen, dass wir an Leib und Seele gesund bleiben – also fahrt gefälligst rechts und macht euch nicht so breit!
 




Text & Grafik: Nadja von der Hocht

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