Palma
     Mallorcas Hauptstadt Palma ist auch gleichzeitig eine Hafenstadt und befindet sich im Westen der Insel.
     Die Stadt erstreckt sich entlang der Bucht von Palma, was man sowohl mit „Palme“ als auch mit
     „Handfläche“ oder „Handteller“ übersetzen kann.
     Gegründet wurde sie im Jahre 123 v. Chr. vom römischen Konsul Quintus Caecilius Metellus,
     der zu diesem Zweck die Insel überfiel, die zuvor von der Talayot-Kultur besiedelt wurde.
     Er gab seinem neuen Regierungssitz zunächst den langen und wohlklingenden Namen:
     „Palmaria Palmensis“, was soviel wie „Siegespalme“ bedeutet.
     Als im 4. Jahrhundert Rom und somit das gesamte Römische Reich, zu dem auch die Balearen zählten,
     unterging, setzte auch auf Mallorca und in seiner römischen Stadt der Niedergang ein,
     der erst von den Mauren kurzzeitig gestoppt wurde, als sie im Jahr 903 die Insel eroberten.
     Etwas über dreihundert Jahre wurde in Palma die arabisch-islamistische Kultur gepflegt,
     bis sie 1229 den Aragoniern weichen mussten, die nun ihrerseits die Insel für sich beanspruchten.
     Nach der gelungenen Vertreibung der Mauren, an das noch heute jährlich in mehreren Küstenstädten,
     in denen damals Kämpfe stattgefunden haben, mit einem großen Fest erinnert wird, gründeten sie 1276
     das Königreich Mallorca.
 
     Die Aragonier errichteten zur Bekräftigung ihres Sieges eine Stadtbefestigung und die Kathedrale
     „La Seu“, die dem weitgereisten Besucher heute noch schon von weitem zuwinkt.
     Einen erneuten Aufschwung erlebte die Stadt erst wieder zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als man in
     Europa die Insel als Urlaubsziel für sich entdeckte.
     Nach dem 2. Weltkrieg setzte dann bald der Massentourismus ein, der der Stadt bis heute die einzige
     Hauptwirtschaftsgrundlage bietet.
     Die größtenteils autofreie Altstadt mit ihren engen Gässchen hält für den Besucher eine kulturelle
     und stilistische Mischung aus spanischen, katalanischen und arabischen Einflüssen bereit.
     Ein beliebstes Fotomotiv mit seiner verschnörkelten, dicken Rinde ist der mehrere hundert Jahre alte
     Olivenbaum, der auf der Plaça de Cort in der Nähe des Rathauses dem erschöpften Touristen Schatten
     spendet.
     Weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt sind die mittelalterliche Burganlage Castell de Bellver,
     das historische Gebäude und ein Meisterwerk bürgerlicher gotischer Architektur „Llotja de Palma“ und
     natürlich die große Kathedrale „La Seu“, die dem Besucher schon von weitem ins Auge sticht und des
     Nachts wunderschön beleuchtet ist.
     Heute beherbergt die Stadt ca. ein halbe Million Einwohner, was etwa die Hälfte der Bevölkerung der
     ganzen Insel ausmacht.
 
 
     Wappen:
  	
     Autonome Gemeinschaft:  Balearen
     Fläche: 208,7 km²
     Einwohner: 416.065 (Stand: 01. Jan. 2019)
     Amtssprache: Katalanisch und Spanisch
     Nationalitäten: Der Ausländeranteil lag im Jahr 2008 bei 19,5% und ist immer noch
                            stark steigend.
                            Neben Deutschen, Briten und Bulgaren sind es vor allem Festlandspanier
                            und Südamerikaner, die sich in der Stadt niedergelassen haben.
     Telefonvorwahl: 971
     Postleitzahl: 07000 – 07099
     Sicherheit: Palma gilt gemeinhin als eine sichere Stadt.
                        Die Polizei zeigt mehr Präsens als in Deutschen Städten, trotzdem sollte man
                        seine Wertsachen nie unbeaufsichtigt irgendwo liegen lassen.
     Anreise:
     mit dem Flugzeug: Der Flughafen von Palma wird von mehreren Fluggesellschaften ab
                                       Deutschland direkt angeflogen.
                                       Die Flugzeit beträgt etwa 2 Stunden.
     mit dem Schiff: In den Hafen von Palma gelangt man entweder mit der eigenen Yacht,
                                     einem Kreuzfahrtschiff oder mit der Fähre.
                                     Wer auf Mallorca gerne mit dem eigenen Auto unterwegs ist,
                                     fährt in Barcelona auf die Fähre, die einen in ca. 7 Stunden auf
                                     die Insel bringt.
     Mobilität: Da Palma eine moderne Großstadt ist, in der auch Menschen leben und arbeiten,
                       die nichts mit dem Tourismus zu tun haben, verfügt die Stadt natürlich über jede
                       Menge öffentliche Verkehrsmittel wie Taxen und Busse.
                       Die Busse sind für den normalen Berufsverkehr ausgelegt.
                       Dazu gibt es zwei Eisenbahnverbindungen.
                       Der normale Arbeitsverkehr geht von Palma aus nach Inca, die andere Strecke führt
                       nach Sóller und wird nur von der Museumseisenbahn befahren, die man sich als
                       Urlauber nicht entgehen lassen sollte, wenn man genug Zeit für eine Tagestour hat.
                       Natürlich ist es auch möglich sich für ein Maximum an selbständiger Mobilität einen
                       Mietwagen zu nehmen.
     Sehenswürdigkeiten: Castell de Bellver, Llotja de Palma, Kathedrale „La Seu“ , Basilika Sant Francesc
     Reiseberichte: Ein Bummel durch Palmas Altstadt
     Aktivitäten: Strand
     Kulinarisches: In Palmas Straßen findet man hauptsächlich Bars, Cafes und Tapasbars.
                           Dafür weniger Restaurants als man vermutet hätte. Typisch für Palma ist das
                           „Llonguet“, ein längliches Brötchen mit einer Rille in der Mitte, klassisch
                           mit Butifarra (katalanische Wurstspezialität), Serrano-Schinken, Käse,
                           Sardellen oder Sobrassada (Paprika-Wurst) belegt.
                           Was jeder Festlandspanier als Souvenir bei seiner Abreise im Gepäck hat,
                           ist die für Mallorca typische „Ensaïmada“, einem Gebäck aus Weizenmehl, Wasser
                           oder Milch, Zucker Eiern und – ganz wichtig – Schweineschmalz.
                           Es gibt sie gefüllt oder ungefüllt.
     Nachtleben: Seit 2014 wird versucht, gegen das schlechte Benehmen einiger Feierwütigen
                        vorzugehen, indem man das „Eimersaufen“ am Strand untersagt hat und auch Nachts
                        gelten Ausschankbeschränkungen.
                        Auf der Straße darf nicht getrunken werden und Touristen dürfen von den
                        Barbetreibern nicht mehr zum Trinken animiert werden.
    
Foto: Wolfgang von der Hocht
Wappen: Miguillen, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons