Cristo Rei Monument
Nahe der Stadt Felanitx, im Südosten Mallorcas, erhebt sich der 510 Meter hohe Berg „Puig des Sant
Salvador“.
Dieser Berg hat neben einer spektakulären Aussicht in alle Richtungen am Ende der ca. 5,5 Km langen
Serpentinenstraße und einem Pilgerpfad bis rauf zum Plateau einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Eines davon, das dem Reisenden schon von Weitem ins Auge sticht, ist das Cristo Rei Monument, das auf
dem südlich gelegenen Teil des Gipfelplateaus über die Insel und das gegenüber liegende Kloster
„Santuari de Sant Salvador“ wacht.
Die sieben Meter hohe Christusstatue aus geschwärzter Bronze steht auf einem 30 Meter hohen Turm,
dessen quadratischer Betonsockel an der Basis eine Seitenlänge von 8x8 Metern hat.
Die Grundsteinlegung des Monuments des Christus Pantokrator fand im Jahre 1928 statt und seine
vollständige Errichtung dauerte wegen finanzieller Probleme bis 1934.
Die Statue soll entweder von dem mallorquinischen Bildhauer Francesc Salvà Pizà oder seinem Kollegen
Tomàs Vila Mayol geschaffen worden sein.
Man ist sich da nicht mehr ganz so sicher...
Auf der Brust der Christusstatue prangt das Herz Jesu, auf Spanisch:
„Sagrado Corazón de Jesús“, weshalb das Cristo Rei Monument auch gerne „Monumento al Sagrado Corazón“
(Monument des Heiligen Herzens) genannt wird.
Der Turm des Monumentes ist auf zwei Seiten mit Inschriften versehen.
Auf der nach Osten gelegenen Seite steht:
„Regem cui omnia vivunt, venite adoremus“, was soviel heißt wie:
„Den König unter dem alles lebt, lasst uns anbeten“.
Auf der anderen Seite kann man folgendes entziffern:
„Jesum Christum, Regem Regum, venite adoremus“ - „Jesus Christus, den König der Könige, lasst uns
anbeten“.
Mit diesen beiden Inschriften wird zum Stundengebet aus dem Totenoffizium eingeladen.
Das ist eine besondere Form des Stundengebets in der römisch-katholischen Kirche, bei dem die
liturgischen Texte und Gebete dem Gedenken der Verstorbenen dienen.
Wenn man die kurze Treppe erklimmt, entdeckt man eine mit Heiligenbildern und religiösen Szenen bunt
bemalte, kleine Kuppel über dem vergitterten Altar, der darunter platziert ist.
Auf ihm findet man ebenfalls eine Inschrift:
„Tu Rex Gloriae, Christe“, was man mit „Du bist der König der Herrlichkeit, Christus“ übersetzen kann.
Auf halber Höhe des Monumentes ist das Wappen des Dr. José Miralles y Sbert, dem damaligen Bischof
der Diözese Mallorca angebracht, der das Monument am 01. Juli 1934 einweihte.
Unter dem Sockel des Monumentes befindet sich eine nicht öffentlich zugängliche Kapelle zur Andacht
und Meditation, die die sterblichen Überreste des Canónigo D. Mateo Alzamora enthält, der das
Monument auf seine Kosten errichten ließ, sowie von fünf Eremiten aus dem Kloster.
Um diese kleine Kapelle kann man ganz herum gehen und die Aussicht von allen Seiten bis zum Meer
genießen.
Es führen sogar noch ein paar Stufen auf der Rückseite des Monumentes den Berg hinunter, wo man den
„Abort“ entdeckt, der dort in die Mauer eingelassen ist.
Zwei offene Türen locken den neugierigen Besucher, zu erkunden, was dahinter ist.
Der betörende Duft, der einem beim Näherkommen allerdings entgegenschlägt, lässt einen gleich erahnen,
womit man es zu tun hat und man ist gleich bereit, auf einen genaueren Blick zu verzichten.
...Ein merkwürdiger Ort für den klostereigenen Lokus. ...
Mehrere verstreute Papierchen in den Büschen der näheren Umgebung zeugen davon, dass es niemals so
dringend sein kann, um seine Notdurft in einem der Plumpsklos verrichten zu wollen, sondern nicht
wenige Besucher lieber mit der freien Natur Vorlieb genommen haben.
Nicht besonders fromm, zu Füßen der Christus Statue und den dort beigesetzten Mönchen auf diese Weise
in die Knie zu gehen...
Fotos: