Cala Ratjada

Cala Ratjada Cala Ratjada ist ein idyllisch zwischen zwei Buchten und einer Landzunge, auf der der Leuchtturm steht, gelegenes Fischerdörfchen und gehört zur Gemeinde Capdepera.
Im Jahr 1808 existierten in Cala Ratjada, der „Rochenbucht“ ganze zwei Häuser, in denen Matrosen untergebracht waren, die in der Bucht nach Korallen suchten, die damals sehr wertvoll waren. Seit dem hat sich der Ort rasant verändert.
1858 wurde die „Calle del Mar“ gebaut, das ist die Hauptstraße, die heute Capdepera mit Cala Ratjada verbindet und zum Gedenken an die Wohltäterin der Stadt Elionor Servera Melis in „Carrer d' Elionor Servera“ umbenannt wurde. Sie diente damals in erster Linie dazu Material für den Bau des Leuchtturmes bequemer in Richtung der Landzunge transportieren zu können.
1861 konnte der „Far de Capdepera“ dann in Betrieb genommen werden. Die ersten Häuser im Ort wurden entlang der Hauptstraße errichtet, in denen sich hauptsächlich Fischer aus Capdepera ansiedelten, die mit Langleinen fischten, aber auch Rochen (ratjadas) und Langusten fingen. An der felsigen Küste zwischen dem Hafen und der Cala Gat ragen noch heute einige der Langustenhäuser aus dem Wasser, in denen der Fang eine Weile lebend aufbewahrt wurde. Der ein oder andere ortsfremde Spaziergänger hat sich bestimmt schon gefragt, was das für Bauten sind und wozu sie mal gedient haben mögen: es sind Langustenhäuser.
Das erste Hotel wurde 1885 eröffnet. Es ist das „Hostal Ca´s Bombu“ in der Nähe des Hafens und existiert heute noch.
1889 wurde der kleine Hafen ausgebaut und für die Küstenschiffahrt freigegeben und 1891 wurde es Zeit für die erste Kirche. Seit dem wurde in Cala Ratjada fleißig gewerkelt und ein Hotel folgte dem Nächsten. Trotzdem wurde es vom Bauboom in den 1970ern weitgehend verschont, weshalb sich der Ortskern mit dem Hafen sich sein Flair als historischer Fischerort erhalten konnte.
Heute liegt der Ort eingebettet zwischen mehreren Stränden und dem großen Naturschutzgebiet, das von der Cala Agulla bis zur Cala Mesquida reicht und in dem nicht gebaut werden darf. Erst seit dem Jahr 2000 setzte ein neuer „Bauwahn“ ein, der allerdings etwas außerhalb der Kernregion stattfindet und natürlich solange die zugebauten Gebiete nicht im Naturschutzgebiet liegen.
Seit 2007 wurde vor der Hafenmauer auch ein maritimes Naturschutzgebiet eingerichtet. Im und direkt am Hafen darf also nicht gefischt werden.
Da die vielen Winterstürme mitunter recht heftig sind, haben die sturmgepeitschten Wellen im Laufe der Zeit ordentlich an der Hafenmauer und auch am „Paseo Marítimo“, der Hafenpromenade, die von der Son Moll bis zur Cala Gat reicht, geknabbert. Der Sturm Gloria, der 2020 wütete, hat einen Teil der Promenade so schwer beschädigt, daß der gerade ganaralsanierte Fußweg erneut repariert werden musste. Heute freuen sich die Spaziergänger über eine barrierefreie Promenade mit neu geordneten Gewerbeflächen.
Wem übrigens schon aufgefallen ist, das Cala Ratjada mal mit, mal ohne „T“ geschrieben wird, daß liegt daran, daß es sich bei der Schreibweise um zwei verschiedene Sprachen handelt. „Rajada“ ist die spanische Schreibweise, „Ratjada“ die Katalanische. Aber egal, wie man es schreibt, Cala Ratjada ist zu jeder Jahreszeit ein Besuch wert.  

Autonome Gemeinschaft: Balearische Inseln

Einwohner: 6.432 (Stand: 2019)

Postleitzahl: 07590

Sicherheit: Cala Ratjada ist ein sehr sicherer Urlaubsort. Aber trotz der regelmässigen Anwesenheit der Policia Local und Guardia Civil passiert besonders am Strand und an Markttagen des öfteren der ein oder andere Taschendiebstahl.
Gelegenheit macht Diebe und daher sollte man stets seine sieben Sachen im Auge behalten und seine Wertsachen nicht all zu offen herum zeigen.

Anreise: Die meisten Besucher haben mit ihrer Hotelreservierung den Transfer mit einem der Busse gleich mit gebucht. Da diese vom Flughafen aus allerdings oft mehrere Orte und Hotels ansteuern und Cala Ratjada am anderen Ende der Insel liegt und somit oft das letzte Ziel auf der Tour ist, kann so eine Fahrt vom Flughafen bis zum Hotel schon mal bis zu drei Stunden dauern.
Viele Gäste, die auch im Urlaub lieber mobil und eigenständig unterwegs sind, verzichten auf diese Strapaze und bestellen sich daher am Flughafen direkt ein Mietauto. Es werden auch Taxifahrten angeboten, aber so eine Tour bis nach Cala Ratjada ist oft teurer als der Flug selbst und kann schon mal über 100 Euro kosten.

Mobilität: In Cala Ratjada selbst sind eigentlich alle Ortsteile bequem zu Fuß erreichbar. Wer sich gerne über das Örtchen einen kleinen Überblick verschaffen möchte, kann sich mal für eine Runde in die Bimmelbahn „El Tren“ setzen, die während der Saison mehrere Stationen im Ort abfährt und bis hoch zum Nachbarstrand Font de sa Cala tukkert.
Ansonsten gibt es im Ort alles zu mieten, was Räder hat. Vom E-Bike über Roller bis zum Mietauto, für den Fall, daß man gerne eigenständig außerhalb der Ortsgrenzen auf Entdeckungstour gehen möchte.
Es fahren aber natürlich auch regelmäßig Busse von verschiedenen Haltestellen aus bis nach Manacor oder Palma und natürlich stehen jederzeit Taxen zur Verfügung.

Sehenswürdigkeiten: Hafen, Villa March, Leuchtturm

Empfehlungen: Bugs Buggy, Café-Restaurant Pizarro, Reitstall Rancho Bonanza

Aktivitäten: Außer von einem Restaurant ins nächste zu ziehen und den ganzen Tag am Strand herum zu liegen, kann man sich in Cala Ratjada auch noch anderweitig beschäftigen:
Man könnte an einer Quadtour teilnehmen, eine der verschiedenen Bootstouren buchen, sich die Unterwasserwelt bei einem Tauchkurs zeigen lassen, die Natur bei einem Ausritt genießen oder des Abends die noch verbliebene Restenergie des Tages in einer der Discotheken weg tanzen.

Strände: Von Cala Ratjada aus sind mehrere verschieden große Strände bequem zu Fuß erreichbar:
Die kleine Son Moll, die noch kleinere, aber sehr hübsche Cala Gat, die große und sehr beliebte Cala Agulla und die nicht mehr ganz so geheime Cala Molto gleich neben der Cala Agulla.

Märkte:

Wochenmarkt: Jeden Samstag findet auf und rund um den Pinienplatz in Cala Ratjada der Wochenmarkt statt.

Nachtmarkt: An drei Abenden in der Wochen, während der Saison, meist Montag, Mittwoch und Freitag Abend bauen einige Marktleute, die hauptsächlich Schmuck und Handwerkskunst anbieten, auf der Placa Castellet, gleich neben dem Pinienplatz einen kleinen Nachtmarkt auf.

Flohmarkt: Jeden zweiten Sonntag im Monat wird auf dem Platz vor dem Kulturzentrum Centre Cap Vermell auf der Cala Agulla Straße von 10 bis 14 Uhr ein Floh- bzw. Trödelmarkt veranstaltet.

Nachtleben: In Cala Ratjada gibt es ein reichaltiges Angebot an Clubs, Bars, und Discos. Die meisten dieser Etablissements reihen sich entlang der Hauptstraße Elionor Servera. Dort findet man unter anderem das La Santa, das Angles, das Chocolate und den Bierbrunnen.
In der Nebenstraße gleich gegenüber dem Burger King kann man ab 23 Uhr zwischen gleich drei Discotheken wählen: dem Bolero, dem Keops und dem Physical. In weiteren Nebenstraßen verstecken sich unter anderem kleine Bars wie „Nube“, „Coconar 17“ oder „Mosquito“.





Text: Nadja von der Hocht

Foto: Wolfgang von der Hocht